Gemeinschaft der Gemeinden Alsdorf

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Impuls zu Gründonnerstag, 09.04.2020

beten
Datum:
Mi. 8. Apr. 2020
Von:
P. Gerd Blick, cp

Hände sind ein wichtiges Instrument für unsere Körpersprache.

Durch sie können wir Gefühle mitteilen.

 

Wir können sie sinnvoll, aber auch verletzend  einsetzen.

Wenn Hände erzählen könnten, würden sie uns  Geschichten erzählen, 

wen sie gehegt, gepflegt und verbunden haben,

wem sie sich anvertraut und nur ungern losgelassen haben;

woher die Schwielen und Narben gekommen sind; sie würden erzählen, was sie hergegeben und geopfert oder krampfhaft festgehalten haben; 

wann sie sich zur Faust geballt haben und wann geöffnet, um ein kleines Stück Brot zu empfangen.

Noch so gut gemeinte Worte helfen nicht; schöne Worte bewirken nichts. 

Wer helfen, verändern, etwas bewirken will, der muss schon Hand anlegen und zupacken.

 


Evangelium vom Gründonnerstag nach Joh 13 

 

Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.

Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern.

Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte,

stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch.

Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.

Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.

Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.

Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

 

Gedanken zum Text 

 

Die Bibel ist voll von Geschichten, die uns erzählen, wie dieser Jesus mit den Händen gewirkt hat.

Er legte ihr die Hände auf und heilte sie.

Er nahm die Kinder in seine Arme und segnete sie.

Er machte einen Teig und legte ihn auf seine Augen.

Er fasste ihn bei der Hand und sagte: Steh auf!

Er nahm das Brot in seine Hände und teilte es aus.

Er nahm ein Tuch, band es sich um und wusch ihnen mit seinen Händen die Füße.

Mit seinen Händen bewirkte dieser Jesus Heil und Heilung bis er selber den Menschen in die Hände fiel.

Heute sind wir gefragt, fortzusetzen, was er getan hat. 

Ein Beispiel habe ich euch gegeben, heißt es nach der Fußwaschung am Gründonnerstag.

 


Manchmal frage ich mich: 

Wie kommt es eigentlich, dass so viele Menschen, sich kaum mit diesem Jesus beschäftigen?

Wir bewundern doch im allgemeinen Menschen, die Großes geleistet haben. Ein Beispiel habe ich euch gegeben – sagt Jesus.

Fürchten wir uns vielleicht vor dem Anspruch, der aus dem beispielhaften Verhalten Jesu, aber auch gerade in dieser schweren Zeit aus dem bei-spielhaften Verhalten vieler Menschen, anderer an uns selbst ergeht. 

Es gibt zahlreiche helfende Hände in unseren Gemeinden in Alsdorf.

 


Das ist eine Fortsetzung dessen, was Jesus getan hat und wozu er uns ein Beispiel gegeben hat.

Damit wir aber fortsetzen, was er getan hat, hat er uns auch etwas in die Hand gegeben und tut es heute noch: sein Wort und sein Brot. 

Ihm die offenen, leeren Hände entgegenhalten, dass er sie fülle mit seinem Leben und dieses Leben weiter geben - das ist unsere Berufung - das ist der Sinn des Abendmahls, der Mahlfeier, in der er selber sich gibt.

Wer ihn empfängt, der muss weiterteilen: segnende, heilende, offene, gebende, helfen Hände haben.

Manche Hände können nicht mehr zupacken und helfen. Was ich mit meinen Händen immer kann,

vor allem jetzt auch in diesen infizierten Zeiten, ich kann sie zusammen-falten zum Gebet, für andere, für die Welt und für mich.

 


Denn sein „Mahl feiern“ ist unendlich viel mehr als „einmal feiern“.

 

Gebet 

 

Gott,

aus deinen Händen ist alles hervorgegangen, was ist.

In deine Hand hast du uns eingeschrieben,

in deiner Hand sind wir geborgen.

In unsere Hand hast du dich gegeben in Jesus Christus.

Lass uns heute seine Hände in dieser Welt sein:

Hände, die segnen und heilen, die verbinden und trösten.

Darum bitten wir dich durch ihn:

Jesus Christus, unsern Herrn.

Amen.

 

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