Am 25. Januar hat die konstituierende Sitzung des GdG-Rates stattgefunden. Zum Vorsitzenden wurde wieder Walter Kahn gewählt, Stellvertreter und Stellvertreterin sind Frank Gusik und Erdmute Söndgen.
Der GdG-Rat hat die Haltung und Äußerungen unseres Bischofs im Hinblick auf das Missbrauchsgutachten des Erzbistums München-Freising und die ersten Reaktionen von Papst em. Benedikt XVI.
„Ich möchte von mir sagen: Mich bestürzt und macht traurig, aber auch wütend, wie unabsehbar das ganze Ausmaß der Einzelschicksale ist, und damit untrennbar verbunden auch das Ausmaß von Versagen der Führung, die bei den Bischöfen und ihren Verwaltungen lag und liegt. Und darüber hinaus die Unfähigkeit, die eigene Verantwortung bei sich selbst zu spüren und Schuld einzugestehen und Vergebung zu erbitten oder wenigstens Bedauern und Schmerz über den eigenen Anteil an der Tragödie auszudrücken.
Dass auch der frühere Papst Benedikt das noch nicht getan hat, darf nicht sein letztes Wort dazu sein!
Es kann nicht dabei bleiben, dass Verantwortliche sich flüchten in Hinweise auf ihr Nichtwissen oder auf damalige andere Verhältnisse oder andere Vorgehensweisen. Denn deswegen wurden doch damals Täter nicht gestoppt und Kinder weiter von ihnen missbraucht!
Auch Bischöfe, auch ein ehemaliger Papst, können schuldig werden, und in bestimmten Situationen müssen sie das auch öffentlich bekennen, nicht nur im Gebet vor Gott oder im Sakrament in der Beichte.“
Außerdem wurde die Haltung unseres Bischofs, die er sehr deutlich in der Sendung „Wie Gott uns schuf“, in der 125 kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich zu ihrer sexuellen Orientierung geäußert haben, sehr begrüßt.
Sexualität und Intimität seien der Bereich, in dem Menschen am tiefsten verwundbar sind.
Das mache auch sexuelle Gewalt so zerstörerisch. „Sexualität ist etwas Kostbares, nichts
zum Schämen und Verdrängen. Deshalb sprechen wir von Leben in gelingenden
Beziehungen. Es geht um Liebe, es geht um Weitergabe des Lebens – dabei bleiben wir
–, es geht aber auch um Identität, um den Kern der Person,“ so Dieser weiter. Es gehe
dabei auch um die Erfahrung des absoluten Geliebtseins. Dies könne eine Erfahrung der
absoluten Liebe Gottes vermitteln.
Viele Menschen würden aber empfinden, dass sie da wegen ihrer sexuellen Orientierung
diskriminiert und ausgegrenzt seien. Die sexuelle Orientierung sei aber eine Gabe Gottes.
„Sie ist nicht zu hinterfragen, sondern sie muss in die Nachfolge Gottes geführt werden.
Also muss es möglich sein, dass homosexuelle Menschen eine Paarbeziehung führen
können in Liebe und Treue.“
Dieser hofft, dass die deutschen Katholiken entsprechende Beschlüsse auf dem
Synodalen Weg auch in den weltweiten synodalen Prozess einbringen können, den Papst
Franziskus ausgerufen hat. "Wenn wir in Deutschland homosexuelle Partnerschaften
segnen, müssen es nicht alle anderen auch so machen, aber wir hoffen auf Anerkennung,
dass unser Weg katholisch ist", sagte er.
Dadurch würde auch, eine Grundlage geschaffen, damit Segnungen von Homosexuellen
im Bistum Aachen für möglich erklärt werden können.
Der GdG-Rat wird Bischof Dieser für seine klaren Worte danken.
Die Infos zur neuen Gottesdienstordnung, die der GdG-Rat beschlossen hat, erfolgen in Kürze.