Liebe Christinnen und Christen!
Manche (Bibel-)Worte kommen mir im Moment nicht so leicht von den Lippen:
„Du führst mich zum Ruheplatz am Wasser…“
„Wasser spendet Leben …“
„Bei dir ist die Quelle des Lebens …“
All das ist natürlich richtig. Aber vom 14./15. Juli an haben wir ganz konkret in unserer Region gesehen, welche auch zerstörerische Kraft und Gewalt das Wasser hat. Wie viele Menschen – nicht weit von uns entfernt – haben alles verloren, manche sogar ihr Leben und ihre Liebsten. Die Bilder gehen mir nicht aus dem Kopf.
Gott sei Dank hat die Flutkatastrophe auch eine unwahrscheinliche Welle der Hilfsbereitschaft und der Solidarität ausgelöst:
Menschen, die tagelang und bis zur Erschöpfung mit angepackt haben und mitanpacken
Menschen, die die Hilfe organisieren
Menschen, die mit vielen Ideen für die Betroffenen, vor allem auch für die Kinder, da sind
Menschen, die großzügig spenden
und vieles mehr.
Da wird die „Welle“ auf einmal zum Bild für das Gute. Für die Bereitschaft, ganz einfach für andere da zu sein, so wie es jedem und jeder möglich ist.
Wir in der GdG Alsdorf haben eine „Patenschaft“ für die Orte Vicht und Zweifall in der GdG Stolberg-Süd übernommen. Eine Kollegin von dort schrieb mir:
„Vicht und Zweifall sind schwer betroffen und der Wiederaufbau wird sehr, sehr viel Geld kosten. …
Viele Menschen haben keine Elementarversicherung und diejenigen, die eine haben, spüren schon jetzt, wie die Versicherungsgesellschaften sich drehen und winden, um Ansprüche klein zu rechnen.
…. Manche Familien rechnen damit, dass der Wiederaufbau 2 Jahre dauert.“
Da werden wir merken, dass ein langer Atem gefragt ist, so dass Menschen einfach durch unser Tun erfahren, aus welcher Quelle wir leben und dass Solidarität kein bloß dahin gesagtes Wort ist, sondern zutiefst unserem Glauben an Jesus Christus entspringt.
Bärbel Schumacher