Jesus ging mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Auf dem Weg fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten. Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Christus! Doch er gebot ihnen, niemandem etwas über ihn zu sagen. Dann begann er, sie darüber zu belehren: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. Und er redete mit Freimut darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen. Jesus aber wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus mit den Worten zurecht: Tritt hinter mich, du Satan! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.
„Für wen halten mich die Menschen“ – so fragt Jesus seine Jünger.
Darauf können sie rasch antworten. Schließlich haben sie ihn erlebt und haben mit ihm gelebt.
Dann aber wird es persönlich: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“
Und da kommt schnell und direkt die Antwort des Petrus: „Du bist der Christus!“
Würden wir das auch so spontan und direkt sagen? Und weiter gefragt: Was bedeutet dieser Jesus für uns, für mich ganz persönlich? Was bedeutet es, dass ich seit meiner Taufe seinen Namen trage?
Dazu eine kleine Geschichte:
Kaiser Alexander dem Großen, der im 4. Jh. vor Chr. ein gewaltiges Reich errichtete, wurde eines Tages ein Soldat vorgeführt, der seine Pflichten vernachlässigte.
„Wie heißt du?“, fragte der Kaiser.
„Alexander“, war die Antwort.
„Dann trägst du meinen Namen“, grollte der Kaiser. „Mann, werde, was du bist – oder lege deinen Namen ab!“
Mit vielen Menschen nennen wir uns Christinnen und Christen. Aber wenn Jesus Christus käme und uns fragte? Für wen hältst du mich? Wer bin ich für dich?
Werde, was du bist, sagst du uns heute, Herr.
Dein Geist lebt und atmet in uns. Manchmal auf kleiner Flamme und verzagt. Manchmal lebendig wie ein Feuer, das überspringt.
Getauft, gefirmt, erlöst – von Gott geliebt, das sind wir – und wir danken dir dafür. Lass uns heute dieser Wirklichkeit einen kleinen Schritt näherkommen.
Bärbel Schumacher