Gemeinschaft der Gemeinden Alsdorf

Missio (c) missio Aachen

Impuls zum Weltmissionssonntag 24./25. Oktober 2020

Missio
Datum:
Fr. 23. Okt. 2020

An diesem Sonntag feiert die Kirche den Sonntag der Weltmission.

„Selig, die Frieden stiften“ – so lautet das Leitwort im Jahr 2020. Zu diesem Satz aus den Seligpreisungen der Bergpredigt auch der Impuls von Missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener, entnommen den Arbeitshilfen von Missio.

www.missio-hilft.de/wms-liturgie



„Selig sind, die Frieden stiften – Elf Portraits“ lautet der Titel eines Buches, das vor einigen Jahren erschienen ist. Auf dem Cover sind Bilder bekannter Persönlichkeiten wie Mutter Teresa, Martin Luther King oder Nelson Mandela zu sehen. Sie alle sind durch einen besonderen Umstand miteinander verbunden. In Zeiten äußerer Bedrängnis und im entscheidenden Moment ihres Lebens haben sie alles auf eine Karte gesetzt. Diese Karte heißt Frieden, Gerechtigkeit und Dia-log. Sie haben ihre Ideale in die Tat umgesetzt. Oftmals wurden sie dabei mit gesellschaftlicher Kritik und der Angst ihrer Mitbürger vor dem Fremden und Unbekannten konfrontiert. Aber sie haben sich davon nicht beirren lassen, haben an die Sehnsucht der Menschen nach Frieden geglaubt, konnten Zweifler überzeugen und sind so Vorbilder für uns alle geworden. „Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt“, sagt Jesus gleich zu Beginn der Bergpredigt als Teil der Seligpreisungen. Die Seligpreisungen sind die Prioritätenliste Jesu, sind gedacht als Lebensprogramm und roter Faden für unser Leben. In dieser Magna Charta des Christentums preist Jesus diejenigen selig, die sich für den Frieden einsetzen. Er macht deutlich, dass Frieden nicht einfach vom Himmel fällt. Frieden verlangt nach Personen und Initiativen! „Selig, die Frieden stiften – Solidarisch für Frieden und Zusammenhalt im westlichen Afrika“ steht in diesem Jahr auch als Leit-wort über der missio-Aktion zum Weltmissionssonntag. Im Zentrum der Aktion stehen Länder wie Niger und Nigeria. Frieden ist hier ein kostbares Gut und sehr zerbrechlich. Nicht zuletzt, weil diese Länder und ihre Nachbarstaaten immer wieder in das Visier des islamistischen Terrors geraten. Hinzu kommen in den letzten Monaten die Auswirkungen der Coronakrise. Die Pandemie fordert alle Menschen heraus, weltweit. Während bisherige Ereignisse lokal einzugrenzen waren, oft nur ganz bestimmte Regionen der Welt in Atem hielten, verhält es sich in diesen Wochen und Monaten anders. Alle sind oder waren in der vergangenen Zeit in Sorge um Erkrankte oder Sterbende, alle müssen Einschränkungen ihres täglichen Lebens in Kauf nehmen, alle betreffen die Auswirkungen der sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Krise. Alle verbindet die Hoffnung, dass es schon bald wirksame Impfstoffe und Medikamente gegen das Virus gibt, die dann eben auch allen Menschen zur Verfügung stehen. Was bedeutet unter diesen Bedingungen das Leitwort des dies-jährigen Weltmissionssonntags? „Selig, die Frieden stiften – Solidarisch für Frieden und Zusammenhalt“: Für Bischof Stephen Mamza aus Yola, einer Stadt im Nordosten Nigerias, heißt das, dass zu den ohnehin großen Heraus-forderungen eine weitere hinzukommt. So werden die Häuser für Familien, die vor vielen Jahren vor dem Terror Boko Harams fliehen mussten und ihr Lager in einer Kirche aufschlagen konnten, nun umso dringlicher fertiggestellt. Gleichzeitig bietet Bischof Stephen den lokalen Behörden kirchliche Räume an, um Coronapatienten zu versorgen, verteilt Hygieneartikel und stellt sich gegen Falschinformationen zum Coronavirus, damit diese nicht zu Schuldzuweisungen und Unruhen führen. Für Schwester Marie Catherine Kingbo, Oberin der „Dienerinnen Christi“ aus Maradi im Süden Nigers heißt das, mit Christen und Muslimen das wenige zu teilen, mit dem die kleine Schwestern-gemeinschaft sich selbst versorgt. Mit den in Gruppen organisierten Frauen erarbeitet sie, wie die Ausbreitung des Coronavirus in den ländlich geprägten Dörfern verhindert werden kann. Die Frauen lernen Seife selbst herzustellen, um sich und ihre Familien zu schützen. Darüber hinaus braucht es Lebensmittelhilfen. Auch ohne Corona-Krise sind die Getreidespeicher im Sahel in dieser Zeit leer. Wenn die Frauen den Mais erhalten, ist sicher, dass die ganze Familie davon profitiert. Die Beispiele von missio-Partnerinnen und -Partnern zeigen, dass Solidarität, Frieden und Zusammenhalt kein selbstverständlicher Zustand sind, sondern zuallererst „Tuwörter“. Am Osterfest 2020 sagte Papst Franziskus im nahezu menschen-leeren Petersdom: „Uns wurde klar, dass wir alle im selben Boot sitzen, alle schwach und orientierungslos sind, aber zugleich wichtig und notwendig. Denn alle sind wir dazu aufgerufen, gemeinsam zu rudern, alle müssen wir uns gegenseitig beistehen. Auf diesem Boot befinden wir uns alle.“ Die Coronakrise ist in ihrer Art und Weise für uns alle außergewöhnlich und einmalig, von daher aber auch außergewöhnlich und einmalig in der Art und Weise, sie als Herausforderung der Liebe und des Zusammenhaltes zu begreifen. Das beinhaltet wahrzunehmen, ob ich selbst gerade jetzt helfen kann und will. Und wenn ich helfen will, gehört dazu, zu sehen, womit ich mich einbringen kann. Alles was aus freiem Herzen gegeben wird, ist dabei hilfreich: mein Gebet, meine Zeit, meine Talente, meine Kraft...Das Motto der diesjährigen Aktion zum Monat der Weltmission richtet sich an alle, denen der Frieden am Herzen liegt, die sich nicht abfinden, die etwas verändern wollen, die an das Gute glauben, die auf Gott vertrauen. Wenn wir den Auftrag „Selig, die Frieden stiften“ annehmen, gehen wir den Weg Jesu, werden wir mehr über ihn, werden wir mehr über Gott erfahren. Dafür gibt es Vorbilder in allen Ländern der Erde. Lassen wir uns von ihnen inspirieren. So kann jede und jeder von uns – früher oder später – zu einem Portrait in der Reihe von kleinen und großen Friedensstifterinnen und Friedensstiftern werden.

 

Da die Kollekten nicht überall wie gewohnt gehalten werden, bittet missio darum, Spenden zu überweisen. Sie können natürlich auch gerne in den Gemeinde- und Pfarrbüros Spenden abgeben.

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