Gemeinschaft der Gemeinden Alsdorf

Mariä-Heimsuchung Schaufenberg (c) Petra Derouaux

Liebe Schwestern und Brüder in den beiden Pfarren St. Castor und St. Johannes XXIII. und vor allem auch in der Gemeinde St. Mariä Heimsuchung in Schaufenberg!

Mariä-Heimsuchung Schaufenberg
Datum:
Di. 20. Okt. 2020
Von:
K. Dreeßen

Entwidmung von St. Mariä Heimsuchung, Schaufenberg

Schon seit einigen Jahren sind wir durch den sogenannten KIM-Prozess (Kirchliches Immobilienmanagement) des Bistums, bei dem alle kirchlichen Gebäude auf den Prüfstand gestellt werden, gezwungen und herausgefordert, Pfarrheime und Kirchen genau anzuschauen und zu prüfen, welche Gebäude in Zukunft aus einer Bezuschussung durch das Bistum herausfallen müssen.

Dabei hat uns die Idee geleitet, dass in Alsdorf in jeder Gemeinde mindestens ein Gebäude bleibt, in dem wir sowohl Gottesdienst feiern als uns auch versammeln können. Unter anderem fiel die Kirche St. Mariä Heimsuchung aus der Bezuschussung heraus, da wir im Pfarrheim, in der alten Kirche, auch die Möglichkeit haben, kleinere Gottesdienste zu feiern. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Friedel Wagner hat Alternativen für die Kirche gesucht, GdG-Rat und Kirchenvorstand haben sich dazu entschieden, dass aus St. Mariä Heimsuchung eine Gräberkirche werden soll. Zusammen mit der Kunstkommission des Bistums haben sich alle einstimmig für einen gelungenen Entwurf der Architekten Zweering und Helmus aus Aachen entschieden. Der Entwurf verbindet in genialer Weise die bisherige Kirche und ihre Elemente, vor allem auch die Schaffrath-Fenster, mit der neuen Gräberkirche. Die Entwürfe waren in unseren Kirchen ausgestellt und haben viel Zustimmung erfahren.

Unser Bischof hat – nach der Zustimmung des Priesterrates – dem Antrag zugestimmt, dass aus St. Mariä Heimsuchung in Schaufenberg eine Gräberkirche werden soll. Der Kirchenvorstand der Großpfarre St. Castor hat in einem ersten Schritt entschieden, dass alle Gemeinden sich mit einem hohen Betrag an der notwendigen Finanzierung der „Außenhaut“ beteiligen, bei der Dach und Mauerwerk so bearbeitet wurden, dass sie für die Zukunft das Gebäude gut schützen. Nun sind wir an einem ersten Wendepunkt angekommen. Denn die Entwidmung oder auch Profanierung der Kirche steht an. Denn sie ist ein weiterer und notwendiger Schritt auf dem Weg zur Gräberkirche. Das ist ein schmerzlicher Schritt. Die Kirche ist der Ort, in dem die Gemeinde sich versammelt, da feiern sie den Gottesdienst und das Wort Gottes wird gehört.
Da sind ganz, ganz viele persönliche Erfahrungen verortet: die Taufe oder die Erstkommunion. Vielleicht hat man dort geheiratet, die Eltern beerdigt. Der Ort ist sehr positiv für viele Menschen besetzt.

Ich verstehe gut, dass der Gedanke daran, dass z.B. Taufen oder Eheschließungen oder Sonntagsgottesdienste nun nicht mehr in der Kirche gefeiert werden können, viele mit Trauer erfüllt.

Aber es ist auch ein Schritt, der Perspektiven eröffnet. Die Kirche St. Mariä Heimsuchung bekommt eine neue Aufgabe für die gesamte GdG Alsdorf: sie wird Heimat für Trauernde, ein Ort, an dem neue Lebensperspektiven entwickelt werden. Das Kindertrauerprojekt soll dort eine Heimat finden. Ein Ort der Trauer wird zum Leben ermutigen. Er wird nicht nur zum Ort des Abschieds, sondern auch zum Ort der Begegnung und der Gemeinschaft. Wir feiern die Auferstehung im Gottesdienst und erfahren sie in der Gemeinschaft und in der Begegnung mit anderen, in Gesprächen und in der Trauerbegleitung.

Was aber ist mit der bisherigen Gottesdienstgemeinde? Wo können Gruppen der Gemeinde in Zukunft am Sonntag oder am Werktag Gottesdienst feiern?
Im sogenannten „KIM-Ausschuss“ hatten wir dafür das Pfarrheim vorgesehen. Das wird auch prinzipiell möglich sein – nur leider im Moment – coronabedingt – nicht. Im Pfarrheim ist zur Zeit zu wenig Platz, um unter den gegebenen Abstandsregeln Gottesdienst zu feiern. Sollte das wieder möglich sein, werden wir auch in Schaufenberg Gottesdienste feiern. In welcher Form und in welchem Rhythmus, das werden wir dann gemeinsam überlegen. Bis dahin lade ich Sie herzlich zu den Gottesdiensten in die Nachbargemeinden ein bzw. zu den Gottesdiensten, die wir, wenn möglich, draußen feiern werden.
Damit die Arbeiten zum Umbau in eine Gräberkirche starten können, müssen wir St. Mariä Heimsuchung in einer festlichen Eucharistiefeier entwidmen. Herr Dompropst Rolf-Peter Cremer wird mit uns am Vorabend zum Christkönigsonntag, dem letzten Sonntag des Kirchenjahres,
Samstag, 21. November, 16 Uhr, in St. Mariä Heimsuchung in Schaufenberg die Messe feiern, die Urkunde des Bischofs verlesen und die Entwidmung vornehmen.
Nach der Messe werden wir in einer Prozession (mit dem nötigen Abstand) das Allerheiligste in die Pfarrkirche St. Castor tragen und den Schlusssegen empfangen. Zur Teilnahme lade ich Sie herzlich ein. Wegen der beschränkten Anzahl der Plätze bitten wir dringend um Anmeldung bis Mittwoch, 18. November, im Pfarramt St. Castor unter Tel. 25060 oder 918943 oder per Mail unter sankt-castor-alsdorf@gmx.de

Auch in diesem Jahr wird in St. Mariä Heimsuchung die Krippe aufgebaut werden, und die Gemeinde wird zu „Advent und Weihnachten an der Krippe“ einladen.

Ich bin überzeugt, dass wir mit der Gräberkirche für Alsdorf einen guten Weg in die Zukunft gehen und lade Sie ein, diesen Weg im Gebet, mit wohlwollender Begleitung und mit konstruktiven Überlegungen mitzugehen.

Ihr Konrad Dreeßen, Pfarrer und GdG-Leiter

Entwurf für die Grabeskirche (c) B. Schumacher