Gemeinschaft der Gemeinden Alsdorf

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Gedanken zum 3. Ostersonntag

beten
Datum:
Do. 23. Apr. 2020
Von:
P. Gerd Blick, cp

Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.

Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen.

Simon Petrus sagte zu ihnen:

Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.

Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.

Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.

Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.

Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See.

Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.

Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen.

Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt!

Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.

Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.

Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.

Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

 

Gedanken zum Text

 

Eine Frage, die im Moment sicherlich alle bewegt – durch die Corona Pandemie bestimmt: Wann kehrt der „normale Alltag“ wieder.

Auch nach mehreren aufeinanderfolgenden Feiertagen sagen die Leute, wenn sie vorbei sind: Gott sei Dank, der Alltag hat uns wieder.

Genau das, wird uns heute von den Aposteln berichtet .Der Alltag hat sie wieder.

Ich geh fischen, sagt Petrus und die anderen kommen mit.

Nach seinem Tod am Kreuz, scheint die Bewegung um Jesus herum erledigt zu sein.

Vom Elan des Aufbruchs ist nichts mehr zu spüren.

Deshalb wenden sie sich wieder ihrem Beruf zu – Fischer.

Ein mühsames Geschäft für sie. Da rackern sie sich ab, schlagen sich die ganze Nacht um die Ohren und am Ende – nichts gefangen – alles umsonst.

Resigniert, enttäuscht wieder am Ufer mutet ihnen ein Fremder zu:

Werft das Netz auf der rechten Seite aus.

Und sie tun es. Die ganze Nacht haben sie sich umsonst gemüht und jetzt am frühen Morgen, zu einer Zeit, da die Fische bestimmt nicht mehr ins Netz gehen, da sollen sie die Netze noch einmal auswerfen?

Der Fremde mutet den Jüngern zu, mehr seinem Wort zu trauen als ihrer beruflichen Erfahrung. Sie tun es und sagen nicht: Du hast doch keine Ahnung, wir sind vom Fach, wir wissen selber wann die beste Zeit zum Fischen ist. Aber sie tun es. Warum? Vielleicht wollen sie dem Fremden nur seine Unkenntnis beweisen.

Sie werfen das Netz aus und das Ergebnis ist überwältigend.

Da dämmerte es ihnen: In der Morgendämmerung dämmert es ihnen und sie erkennen Jesus.

Mir sagt diese Geschichte schlicht und ergreifend: Wann immer du dich an das Wort Jesu hältst, wenn du nicht vorheralles abchecken und berechnen willst, was hab ich davon, was bringt mir der Glaube, sondern seinem Wort Folge leistest, wird auch bei dir das Ergebnis überwältigend und wunderbar sein.

Vielleicht gerade auch dann, wenn ich es - wie die Jünger - am wenigsten erwartet hätte.

Etwas haben sich nicht zurückgelassen, nicht über Bord geworfen: ihren Glauben, ihre Hoffnung und Zuversicht, die sie einmal auf diesen Jesus gesetzt hatten. Darum dämmerte es ihnen und sie wussten: Es ist der Herr!

Auf sein Wort hin werfen die Fischer die Netze aus. Haben wir das schon einmal gemacht? Haben wir schon mal auf sein Wort hin etwas Ungewöhnliches gemacht?

Zum Beispiel den ersten Schritt zur Versöhnung getan, trotz Müdigkeit noch den Weg zur Kirche gegangen, trotz wenig Zeit einen Krankenbesuch gemacht, trotz Ärger mein Ehrenamt nicht aufgegeben …

sie können zahlreiche Situationen selber finden, wo sie aufgrund des Glaubens anders gehandelt haben als üblich, wo die Liebe zu Gott und Jesus Christus, Maßstab ihres Handelns war.

Wichtig scheint mir, wie die Jünger, die zum Fischen waren und das in mehr oder weniger Stille geschehen muss, selber still zu werden, um die Stimme des Auferstandenen im Lärm unserer Tage herauszuhören.

Wer so ganz bewusst sein Leben durchgeht, das Netz auswirft und alle Dinge des Lebens noch einmal einholt

und befragt und nicht als Ergebnis festhält: das alles war Glück, Zufall, mein Wissen und Können, dem kann aus auch langsam dämmern:

Viel Gutes, viel Wunderbares, viel Glück, das ich erlebt habe, als Fang meines Lebens einbringen konnte, ist ihm zu verdanken.

 

 

 

Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden.

 

unsere fanggebiete sind riesig

allein in alsdorf 25.000 fische

unsere boote könnten nicht alle sammeln

wenn sie alle anbeißen würden

aber keine angst

sie beißen nicht an

ob wir die netze nicht weit genug auswerfen

ob unser köder schon alt ist und stinkt

fische haben ein feines gespür

warum beißen so wenige an

ist das netz nicht in ordnung

oder sind wir zu laut

zu hektisch

nehmen wir’s fischen überhaupt ernst genug

oder ist‘ nur ein hobby

für den Sonntag

werktags haben wir genug andere dinge zu tun

 

 

(P. Gerd Blick, cp)

 

 

Impuls zum 2. Sonntag der Osterzeit

 

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