Gemeinschaft der Gemeinden Alsdorf

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Gedanken zum 5. Ostersonntag im Jhk. A – 10. Mai 2020

beten
Datum:
Mi. 6. Mai 2020
Von:
P. Gerd Blick, cp Kloster Marienberg

Evangelium Joh 14,1-12

Du hast gut reden, mein lieber Jesus.

Von wegen „Euer Herz lasse sich nicht verwirren!“

 

Wer weiß, wohin das alles noch führen wird?

Corona-Virus – unzählige Kranke – viele Tote – Wirtschaftskrise oder –flaute, um nur einige Dinge zu nennen, die uns belasten und die Frage stellen lassen: Wohin führt das uns?

 

Wer noch ein bisschen mehr „Verwirrung“ haben möchte, der schaue über die Grenzen unseres Landes hinaus. Flüchtlinge, Hunger, Gewalt und Terror.

 

Ja, wer sich nicht einigelt in seine kleine Welt der Familie oder in den Freundeskreis, wer sich Sensibilität für die Mitmenschen bewahrt hat, der kann ganz schön ins Schwimmen geraten – wie wir so sagen – oder eben auch in große Verwirrung.

 

Deshalb: lieber Jesus, wir können unsere Angst und unsere Verwirrung nicht einfach abschütteln. Wir brauchen in den Stürmen des Lebens einen Halt. Du hattest Gott.

 

„Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ – hast du gesagt. Ich darf es für mich übersetzen: Glaube an Gott und schau auf mich, wie ich ihm vertraut habe und er mich gerettet hat, bewahrt hat durch Leiden und Tod hindurch bis zur Auferstehung.

 

Mit anderen Worten: Trotz allem, trotz aller Besorgnis, trotz aller „Verwirrung“ dürfen wir darauf vertrauen, dass auch Gott uns bewahren wird, wir in ihm geborgen sein.

Mit dem wunderbaren Bild von der Wohnung erklärt uns Jesus, dass wir allezeit in Gott geborgen sind.

 

„Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen.“

 

Angesichts der zahllosen Flüchtlinge wissen wir alle, was es bedeutet eine „Wohnung“ ein „Zuhause“ zu haben.

 

Manchmal, ich gebe es zu – vielleicht gerade auch in den letzten Wochen, in denen wir mehr oder weniger gezwungen waren „Zuhause“ zu bleiben, kann es sein, dass wir uns „auf den Wecker"  gehen.

 

Angesichts der zahllosen Flüchtlinge wissen wir alle, was für ein Glück es ist, eine Wohnung, ein Zuhause zu haben.

 

 

Zuhause, in der Familie, erfahre ich Geborgenheit und Liebe.

Zuhause brauche ich keine Rolle zu spielen, da werde ich akzeptiert so  wie ich bin.

Zuhause kann ich mich mal fallen lassen, alles abtun, was mich bedrückt im Wissen, dass liebe Menschen mit mir fühlen, sich mit mir freuen und meine Verwirrungen und Sorgen und Ängste mittragen.

 

Und Jesus sagt: So ist Gott und so bin ich für euch! Glaubt an Gott und glaubt an mich.

Diese Geborgenheit in Gott, sie ist uns für dieses Leben schon zugesagt, aber nicht nur. Wir dürfen daran glauben, dass Gott uns - wie Jesus – durch unser Leben begleitet und uns auch durch den Tod hindurch leiten wird bis ins endgültige Zuhause, bis in die Wohnung, die er uns bereitet hat.

 

Diesen unseren Lebensweg ist Jesus uns vorausgegangen, deshalb sagt er uns: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.

 

 

Wer seinen Weg nachgeht, so wie die Evangelien ihn uns mit Worten und Bildern beschreiben, der kann sicher sein, dass er von Jesus begleitet wird wie die beiden Emmausjünger.

 

„Glaubt an Gott und glaubt an mich!“

 

Noch einmal: Uns werden Verwirrungen, Ängste und Sorgen nicht erspart bleiben. Wie die beiden Emmausjünger müssen auch wir umkehren und uns dem Leben wieder stellen.

 

Wir sollen die Menschen – wie Jesus – auf ihrem Weg begleiten durch die Verkündigung des Glaubens in Wort und Tat, durch unsere liebevolle Zuwendung, durch unsere Hilfe in den Verwirrungen, die Menschen erleiden, durch unsere Versöhnungs- und Friedensbereitschaft.

 

Er selber will uns auf diesem Weg Stärkung und Antrieb sein. Deshalb gibt er sich selber im Brot und ruft uns zusammen, damit wir uns auch gegenseitig im Glauben stärken.

Lebe in Frieden mit Gott,
wie du ihn jetzt für dich begreifst.
Und was auch immer deine Mühen und Träume sind
in der lärmenden Verwirrung des Lebens –
halte Frieden mit deiner eigenen Seele.

 

(Irischer Segenswunsch)

 

Wohin soll ich mich wenden,
wenn Gram und Schmerz mich drücken?
Wem künd' ich mein Entzücken,
wenn freudig pocht mein Herz?
Zu dir, zu dir, o Vater,
komm ich in Freud' und Leiden,
du sendest ja die Freuden,
du heilest jeden Schmerz.

 

Ach, wenn ich dich nicht hätte,
was wär' mir Erd' und Himmel?
Ein Bannort jede Stätte
ich selbst in Zufalls Hand.
Du bist's, der meinen Wegen
ein sich'res Ziel verleihet,
und Erd' und Himmel weinet
zu süßem Heimatland.

 

P. Gerd Blick, cp Kloster Marienberg

 

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