Gemeinschaft der Gemeinden Alsdorf

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Gedankensplitter zum 14. Sonntag im Jahreskreis A

beten
Datum:
Sa. 4. Juli 2020
Von:
P. Gerd Blick, cp

Mt 11, 25-30 (Auszug)

In jener Zeit sprach Jesus:
Ich preise dich, Vater,

Herr des Himmels und der Erde,
weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen

und es den Unmündigen offenbart hast.
Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
Kommt alle zu mir,
die ihr mühselig und beladen seid!
Ich will euch erquicken.
Nehmt mein Joch auf euch
und lernt von mir;
denn ich bin gütig und von Herzen demütig;
und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.
Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

Weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast.

Das finde ich toll! Den Unmündigen hat Gott es offenbart. 

Nicht denen, die sich für klug und weise halten und glauben, die Welt, das Leben auch ohne Gott erklären zu können. Die Klugen und Weisen wissen oft nicht, dass es verschiedene Wirklichkeiten gibt. Z.B. Liebe, Vertrauen, oder ein Wort, einmal ausgesprochen existiert. Es kann nicht zurückgeholt werden.

 

Kommt alle zu mir …

Alle? Wirklich alle dürfen kommen? Auch die Menschen anderer Konfessionen? Alle? Wirklich alle dürfen kommen? Auch die Menschen anderer Hautfarbe? Auch die, die eine fremde Sprache haben, auch die, deren Leben in meinen Augen verwerflich ist, die scheinbar keine Moral haben? Lieber Jesus, manchmal geht mir deine Offenheit zu weit! Denke ich aber ernsthaft nach, dann stimmt es: wir alle, jeder Mensch auf der Welt ist ein Kind Gottes, ist Gottes Abbild.

… die ihr mühselig und beladen seid.

 

Mühselig und beladen – wer ist das momentan nicht in der „Corona-Zeit“. Alle suchen nach Schuld und Schuldigen. Alle suchen nach Lösungen und viele meinen sie im Protest zu finden, im Zerstechen von Autoreifen, wenn es sich um ein bestimmtes Kennzeichen hat. Manche setzen sich über Verbote einfach hinweg und riskieren in ihrer vermeintlichen Freiheit, sich selber anstecken zu lassen selber den Virus zu verbreiten, vor allem aber auch den Virus des Egoismus. In der Stille liegt die Kraft – lautet ein Sprichwort.

Jesus, in deiner Nähe finde ich Ruhe, Stille, Kraft und Entlastung, dass ich in Hektik und Panik nicht untergehe, vielmehr Ruhe und Gelassenheit leben kann.

 

Ich will euch erquicken.

 

Ja, Erquickung, die können wir gebrauchen, statt von einem Event zu anderen. Wir brauchen Erquickung, nicht von einem Genuss zum anderen. Wir brauchen Erquickung und nicht Zerstreuung.

Erquickung, ich kann sie finden im Wort Jesu. Ich kann sie aber auch finden tief in meinem Innern…

 

Eine kleine Geschichte

Eine Geschichte erzählt: Eines Tages war Gott der Menschen überdrüssig. Ständig lagen sie ihm mit ihren Bitten in den Ohren, wollten dies und jenes von ihm. Also sprach Gott: Ich werde weggehen und mich eine Weile verstecken.

Er versammelte alle seine Ratgeber um sich und fragte sie: Wo soll ich mich verbergen? – Einige rieten: Versteck dich auf dem höchsten Berg der Welt. – Andere meinten: Nein, versteck dich im tiefsten Meeresgrund, dort werden sie dich nicht suchen. –

Am Ende wandte sich Gott an seinen klügsten Engel und fragte ihn: Und was rätst du mir? Der Engel erwiderte: Versteck dich im menschlichen Herzen! Das ist der einzige Ort, auf den sie niemals kommen.

Erquickung, ich kann sie finden an der Quelle des Lebens, bei Gott, den ich im Herzen trage. Ihn dort zu finden, heißt, stille werden, ruhig werden, vielleicht die Augen schließen und mit dem Herzen schauen auf den Grund meines Lebens … da kann ich ihn und Erquickung finden.

 

Und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.

 

Ruhe mitten in der Hektik des Lebens, das tut gut. Ruhe am Ende des Lebens, das tut gut. Das ist keine Totenruhe, sondern die Ruhe in Gott und die Erquickung zu dem neuen Leben in Gott.

 

Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

 

Nicht zum Knechten und zur Erdrückung durch schwere Last ist Jesus gekommen. Sein Joch ist die Liebe, die Liebe zu Gott und den Menschen. Wer sie versucht einzuüben, dem wird es immer besser gelingen und am Ende ist es keine schwere Last, die wir zu tragen haben, sondern Menschlichkeit, die wir verschenken können und hoffentlich auch immer erfahren dürfen – zumindest von denen, die sich das Joch Christi aufladen.

 

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