Gemeinschaft der Gemeinden Alsdorf

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Impuls zu Christi Himmelfahrt – 21. Mai 2020

beten
Datum:
Do. 21. Mai 2020
Von:
C. Zens

Evangelium: Mt 28, 16-20

In jener Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte.
Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel.
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.
Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

 

Das heutige Evangelium berichtet von einer ganz besonderen Situation: Jesus schickt seine Jünger auf einen Berg, dort wartet er auf sie. Seine Erscheinung muss so außergewöhnlich gewesen sein, dass einige der Jünger vor ihm auf die Knie fielen. Darauf hin beauftragt Jesus seine besten Freunde, alle Menschen auf der Welt ebenfalls zu seinen Nachfolgern zu machen, indem die Jünger sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen.
Aber dann spricht Jesus noch die alles entscheidenden und hoffnungsvollen Worte, die uns auch heute Halt geben können: Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Zu uns als getaufte Christen und als Nachfolger der Jünger spricht Jesus durch die Worte des Evangelisten.
Jesus ist da, für seine Freunde, seine Brüder und Schwestern.

Das Alleine-Sein ist in diesen Zeiten der „Corona-Krise“ anstrengend und belastend. Familie und Freunde zu treffen ist zu vermeiden. Der Begriff „Social Distancing“ schwebt durch die Gesellschaft. Man wird aufgefordert, sich von Menschen fern zu halten, um sich nicht gegenseitig anzustecken.
Wie sehr wünsche ich mir, endlich wieder Menschen zu treffen, sie zu umarmen und einfach Gemeinschaft zu genießen. Der Alltag ist nicht mehr das, was er einmal war. Man hat augenscheinlich mehr Zeit, aber was tun, wenn man den sozialen Kontakt zu Menschen vermeiden soll.
Freunde und Familie anzurufen kann helfen, wenn man sich einsam und alleine fühlt. In Kontakt zu bleiben, mit den Menschen, die man liebt und die einem wichtig sind, ist gerade in schweren Zeiten von großer Bedeutung. So kann man eben auch Gemeinschaft leben, verbunden über alle möglichen Medien. Die Kreativität, die viele Menschen entwickeln, um in Kontakt zu bleiben, ist eine besondere Stärke der aktuellen Situation. Es beweist, wie wichtig Menschen einander sind und wie trostlos sich Einsamkeit in der sonst schnelllebigen Welt anfühlt.

Was geschieht noch? Am heutigen Feiertag begehen Christen weltweit die Himmelfahrt Jesu Christi zur Rechten seines Vaters. 40 Tage nach Ostern, nach der Auferstehung von den Toten, kehrt Jesus zu Gott zurück. Die Apostelgeschichte berichtet davon, wie Jesus
vor den Augen seiner Jünger in den Himmel emporgehoben, von einer Wolke aufgenommen und ihren Blicken entzogen wurde (Apg 1, 9).
Jesus hat scheinbar seine Jünger und die Welt verlassen, aber dennoch hat er sie nicht alleine gelassen. Er hat ein Vermächtnis hinterlassen, an dem alle Nachfolger weiterarbeiten dürfen.
Dies tun auch seine Jünger. Sie gehen in die Welt und taufen viele Menschen zu Christen, die wiederum dem Weg Jesu nachfolgen. Die Himmelfahrt Jesu ist in der Apostelgeschichte also nur der Anfang eines weiteren Weges, den die Jünger Jesu beschreiten.
Die 40 Tage zwischen Auferstehung und Himmelfahrt sind ein biblisches Zeichen für die Zeit der Reifung und Entwicklung. Die Jünger brauchten Jesus für diese kurze Zeit, um einen Ansporn zu bekommen, endlich in die Welt zu ziehen und alle Menschen auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen. Sie waren eben nur Menschen, die einfach noch einmal einen letzten Schubser in die richtige Richtung
brauchten.
Wie den Jünger, so geht es mir manchmal auch, ab und zu brauche auch ich einen Stups, der mich in die richtige Richtung schiebt. Jesus gibt uns dazu in vielen Situationen Halt und Orientierung. Er hat die Vollmacht über Himmel und Erde. Dennoch greift er nicht willkürlich ein, sondern unterstützt die Menschen.

Die Himmelfahrt Jesu Christi, in dessen Nachfolgerschaft wir leben, ist ein Sieg des Lebens gegen den Tod.
Gott hebt seinen Sohn empor. Dies ist ein Triumph über alle Mächte dieser Welt, ein Triumph, an dem alle Menschen Anteil haben.
Aber Jesu Sieg über den Tod ist nicht alles. Wir bekommen noch mehr, nämlich sein Versprechen, dass er für immer bei uns ist. Und Gott sichert uns durch Jesus zu, dass wir einen Platz bei ihm im Himmel als seine Kinder haben. Diese Botschaft der Zuversicht verkündet das Fest Christi Himmelfahrt durch die Jahrhunderte hindurch auch heute.
Wir sind nicht alleine, wir sind trotz der aktuellen Einschränkungen eine feiernde Gemeinschaft, verbunden durch den Glauben an Jesus Christus, der heute zum Vater in den Himmel aufgefahren ist.

 

Corinna Zens

 

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