Gemeinschaft der Gemeinden Alsdorf

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Impuls zum 1. Advent

beten
Datum:
Fr. 27. Nov. 2020
Von:
B. Schumacher

Evangelium: Mk 13,33-35

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!

Wenn im Altertum ein wichtiger Mann, ein König oder Kaiser, eine Provinz seines Reiches besuchte, sprach man von „Advent“, vom Ankommen eines Großen.

Wenn eine Gottheit ihre Verborgenheit aufgab und ihre Macht erfahrbar wurde, sprach man ebenfalls von Advent. Und auch, wenn die Anwesenheit dieser Gottheit im Kult gefeiert wurde.

Diesen Begriff Advent haben die Christen übernommen als Bezeichnung für die Zeit vor Weihnachten. Für die Wochen, in der sie das Kommen Gottes in der Provinz Erde feiern. Das war und ist für sie nicht wie das Aufschlagen eines Erinnerungsalbums, kein bloßes Gedenken an die Nacht von Bethlehem vor zweitausend Jahren. Denn der Besucher Jesus war zwar nach seinem Tod zu Gott in den Himmel aufgefahren, aber er hat sich nicht aus der Welt zurückgezogen. Er ist bei den Menschen geblieben. Das haben die Christen erlebt. Immer und immer wieder.

Advent heißt auch im Jahr 2020: Gott hat uns nicht allein gelassen. Er ist uns nahe. Er ist da, wenn wir ihm Raum geben. Er ist da, wenn Menschen sich die Hände zur Versöhnung reichen. Er ist da, wenn einer dem anderen hilft, das Böse zu meiden und das Gute zu tun.

Er ist da, wenn die Not eines Unglücklichen gemildert wird. Er ist da, wenn wir ein Licht entzünden, um zu zeigen: Es gibt Hoffnung. Er ist da, wenn wir sagen: auch wenn vieles in diesem Jahr anders ist als gewohnt: Gott ist gekommen, damals vor 2000 Jahren, und er kommt auch heute – unerwartet und im Verborgenen, dort, wo wir ihn einlassen.



Jesus Christus, Jahr für Jahr nehmen wir uns vor, die Zeit des Advents bewusster zu leben.

In diesem Jahr ist manches anders. Viele adventliche Feiern können nicht stattfinden, Treffen werden abgesagt.

Manchmal sind wir traurig darüber, dass Liebgewordenes nicht so stattfinden kann wie sonst.

Herr, berühre uns mit deinem Frieden. Nimm uns unsere Unruhe, unsere Ängste und Sorgen. Lass uns miteinander erfahren, dass du da bist, mitten unter uns. Amen.



Bärbel Schumacher

 

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