Gemeinschaft der Gemeinden Alsdorf

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Impuls zum 12. Sonntag im Jahreskreis

beten
Datum:
Fr. 19. Juni 2020
Von:
B. Schumacher

Evangelium: Mt 10,26-33

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
Fürchtet euch nicht vor den Menschen!
Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird,
und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.

Was ich euch im Dunkeln sage,
davon redet im Licht,
und was man euch ins Ohr flüstert,
das verkündet auf den Dächern!
Fürchtet euch nicht vor denen,
die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch eher vor dem,
der Seele und Leib in der Hölle verderben kann!
Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig?
Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde
ohne den Willen eures Vaters.
Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
Fürchtet euch also nicht!
Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt,
zu dem werde auch ich mich
vor meinem Vater im Himmel bekennen.
Wer mich aber vor den Menschen verleugnet,
den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

 

 

Im Matthäusevangelium ruft Jesus auffallend oft seinen Jüngern zu: „Fürchtet euch nicht!“ – im heutigen Evangelium mit unterschiedlichen Zusätzen.

Es geht Matthäus um die Grundhaltung, von der aus wir handeln. Es geht um das Fundament des Lebens, auf das wir aufbauen und von dem aus wir dann handeln können. „Fürchtet euch nicht!“

Wenn ich keine Furcht habe, dann deshalb, weil ich Vertrauen habe, Vertrauen, dass ich getragen bin. Es ist dies die grundsätzliche Lebenseinstellung, auch und gerade in den Wechselfällen des Lebens, in Gott den tragfähigen Grund zu sehen. Es geht darum, selber die Erfahrung zuzulassen und den Menschen erfahrbar zu machen: „Gott ist auf deiner Seite, er steht dir bei!“

Wenn ich mich geborgen weiß, weil Gott sprichwörtlich um die Zahl meiner Haare weiß, dann kann ich überzeugend denen entgegentreten, die Parolen von sich geben, die erkennen lassen, wie weit weg sie in ihrem Leben von dem sind, was sie lauthals als ihrer Weisheit letzten Schluss verkünden. Wenn ich mich geborgen weiß, wenn ich weiß, dass sich Gott allen Menschen zuwenden will, wenn ich davon ausgehe, dass es im Letzten eine große Gleichheit aller Menschen vor Gott gibt, dann bin ich immun gegen Sprüche, die mir etwas anderes einreden wollen.

 

Wenn ich mich geborgen weiß – dieses tiefe Vertrauen in Jesus Christus hat unser am 10. Juni mit 86 Jahren verstorbener Pater Fritz Siegers CSSp gelebt und in den Wechselfällen seines Lebens erfahren und bezeugt.

Eindrucksvoll erzählt er in seinen Büchern davon. Mich beeindruckt in seinen Erzählungen immer wieder, dass Pater Fritz Siegers, auch wenn andere Menschen ihm übel mitgespielt haben, sich nicht beirren ließ und weiterhin Gottes Güte und Menschenfreundlichkeit ausstrahlte.

 

Vom zweiten Generalsekretär der Vereinten Nationen, Dag Hammerskjöld, ist folgender Spruch überliefert:

„Du wagst ein Ja und erfährst etwas Sinn.

Du wiederholst dein Ja und alles bekommt Sinn.

Wenn alles Sinn hat, was soll man dann anders leben als das Ja?“

 

An diesem Wochenende nehmen wir Abschied von Pater Siegers,

und wir nehmen Abschied vom früheren Pfarrer von St. Castor, Werner Buchholz. Er ist am 12. Juni gestorben. Er wollte immer, dass Menschen auch hier und jetzt schon ein Stück Himmel erfahren, dass sie ohne Furcht ihren Weg finden und gehen können.

Seine Nichten und Neffen haben in seinen Notizen folgende Gedanken gefunden und sie in die Todesanzeige geschrieben:

… Warum?

jetzt werde ich sterben,

und dann werde ich vor IHM stehen.

Ich werde Ihn fragen: „Warum?“

Und ich bin fest davon überzeugt:

ER wird mir eine einzigartige Antwort geben.

 

Bärbel Schumacher

 

Impuls zum 11. Sonntag im Jahreskreis

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