Gemeinschaft der Gemeinden Alsdorf

Liebe Christinnen und Christen in der GdG Alsdorf!

Datum:
Mo. 1. Juni 2020
Von:
B. Schumacher

„Corona wird uns noch länger begleiten!“ – diesen Satz hören oder sagen wir selbst immer mal wieder. Das trifft auch im Hinblick auf unsere Gottesdienste und auf das Leben in unseren Gemeinden zu. Auch wenn manche Lockerungen da sind, auch wenn wir wieder Gottesdienste feiern können, alles ist nicht mehr so, wie es bis Mitte März war. Wir können nicht einfach da weiter machen, wo wir im März aufgehört haben. Vieles ist anders geworden. „Abstand“ ist zu einem wichtigen Begriff geworden. Und dabei ist die Botschaft Jesu doch genau das Gegenteil: Nähe und Gemeinschaft. Wie kann das gehen? Wie können wir einladen und gleichzeitig Menschen nicht ausschließen? Wie können wir in Verbindung bleiben, auch wenn wir uns nicht wie gewohnt treffen? Wie können wir neue Wege gehen und etwas anderes ausprobieren, als dem nachzutrauern, was im Moment nicht oder zumindest vorübergehend nicht mehr ist?

Die Botschaft des Pfingstfestes kann uns Mut machen. Auch die Apostel hatten sich zurückgezogen, nachdem Jesus zu seinem Vater in den Himmel gegangen war. Ein verängstigter, kleiner Haufen, verunsichert und ratlos. Da musste frischer Wind hinein. Das war kein laues Lüftchen, das in die Räume wehte, in denen die Jünger gemeinsam saßen und beteten. Nein, hier erhebt sich ein richtiger Sturm, ein Brausen vom Himmel her. Und dieser Sturm bringt die Jünger und ihre Welt des frommen Gebetes auch ganz schön durcheinander. Dieser Sturm hat sie in Bewegung gesetzt, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Heilige Geist - ein Sturm, ein Wehen und Brausen, etwas Bewegendes und Dynamisches - so heißt es bei Johannes im Evangelium. Und dennoch können wir den Geist damit nicht wirklich erfassen oder begreifen, wir können nur eine kleine Facette beschreiben. Denn nicht überall, wo viel Wind gemacht wird, wirkt auch der Heilige Geist, und manchmal spüren wir sein Wirken auch dort, wo scheinbar alles ruhig und unscheinbar ist. Das Pfingstereignis und das Wirken des Heiligen Geistes gehören wohl zu den Dingen, die für uns am schwierigsten zu verstehen sind. Vielleicht müssen wir ihn und sein Wirken eher so verstehen, dass er in uns selbst wirkt. Der Sturm des Geistes soll unser Herz umwehen, sozusagen als göttliche Kraft in uns. Deshalb ist der Geist wohl auch so schwer für uns zu fassen, denn er wird erst greifbar oder spürbar, wenn wir ihn in seinen Wirkungen erfahren. Haben wir Mut dazu und wagen neue Schritte!

Ihre Bärbel Schumacher, PRef