Gemeinschaft der Gemeinden Alsdorf

Foto Pressekonferenz 19-12 (c) Kindertrauergruppe

Über die Arbeit des Trauernetzwerkes

Foto Pressekonferenz 19-12
Datum:
Sa. 20. Juni 2020
Von:
B. Hillermann

Pressetext aus dem Dezember 2019

Lisas Mama ist an Krebs gestorben. Die 10 jährige versucht, so gut sie kann, Papa und den kleinen Bruder zu Hause zu unterstützen. Ihr selber merkt man die Trauer kaum an.

 

Von Max ist der geliebte Opa gestorben, der Opa war zu Hause, wenn er aus der Schule kam, er hat mit ihm gespielt und auch schon mal nach seinen Hausaufgaben geschaut. Mama ist arbeiten und Papa lebt schon lange nicht mehr zu Hause. Der 12 jährige Max ist sauer, immer wieder gibt es in der Schule Probleme, weil er andere Kinder ärgert, schlägt und tritt.

 

Leas Mama war schwanger, direkt nach der Geburt ist das kleine Baby gestorben, auf das sich alle so sehr gefreut haben. Mama und Papa sind so anders als vorher. Die 5 jährige Lea ist extrem anhänglich und will unter keinen Umständen nachts mehr alleine schlafen.

 

Drei Kinder, die, wie viele andere, Trauer in ihrem Leben erfahren. Bei uns können die Kinder die unterschiedlichen Gefühle, die mit Trauer verbunden sind, leben. Sie dürfen wütend, traurig und sehr anhänglich sein. In der Kindertrauergruppe „Libelle“ können 12 Kinder zwischen 4 und 12 Jahren alle 14 Tage montags im evangelischen Gemeindehaus in Vorweiden, Jülicher Str. 105 gemeinsam, spielen, lachen, weinen und von ihren Verstorbenen erzählen. Die Gruppe wird von 6 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen begleitet. Nach einer gemeinsamen Ankommensrunde, können die Kinder individuell z.B.Schatzkisten mit Erinnerungen basteln, einen Notfallkoffer für schwere Zeiten zusammenstellen, oder mit anderen kreativen Methoden in der Trauersituation Stärkung erfahren. Sie können aber auch toben, die ganze Wut rauslassen, Geschichten hören, Gesellschaftspiele spielen, bauen oder irgendetwas anderes tun, was ihnen gut tut. Wenn sie möchten, ist dabei eine ehrenamtliche Trauerbegleiterin an ihrer Seite. Die Kinder erleben andere Kinder in einer ähnlichen Situation, lernen ihre Trauer auszudrücken und dem verstorbenen Menschen einen neuen Platz im Leben zu geben.

 

Die erwachsenen Bezugspersonen der Kinder sind parallel zur Kindergruppe zum Gespräch eingeladen. Wer möchte, kann auch hier Unterstützung in der eigenen Trauersituation erfahren.

 

Ebenfalls alle 14 Tage montags trifft sich in der Kleinen offenen Tür St. Castor in Alsdorf Mitte die Jugendtrauergruppe für Jugendliche von 13 bis 18 Jahren, die einen lieben Menschen in ihrem Umfeld verloren haben. Auch hier können die Jugendlichen mit Boxsack, Kicker und machen anderen Möglichkeiten ihre Gefühle rauslassen. Sie können sich mit kreativen Methoden und Gespräch mit ihrer Trauer auseinandersetzen und so neuen Lebensmut finden. Sie finden verschwiegene und einfühlsame Ansprechpartnerinnen und andere Jugendliche in der gleichen Situation.

 

Die Teilnahme an den Gruppen ist kostenfrei. Anmeldung zu beiden Gruppen über Beatrix Hillermann, GdG Alsdorf, Schulseelsorge und Trauerbegleitung, Tel. 02404/6796752 oder beatrix.hillermann@bistum-aachen.de

 

Alle Trauerbegleiterinnen in dem Projekt sind nach den Richtlinien des Bundesverbandes Trauerbegleitung ausgebildet.

Für Spiel- und Arbeitsmaterial und die Ausbildung der Ehrenamtlichen benötigen wir Geld. Wir sind der Firma CWS aus Düren dankbar, dass sie uns erste Einrichtungsgegenstände und Materialien finanziert hat. Die Firma engegiert sich seit längerer Zeit in der Unterstützung der Kindertrauerarbeit im Umkreis, u. auch beim Kindertrauerprojekt TRAUBE in Köln.

Über weitere Unterstützung unserer Arbeit freuen wir uns sehr.

Spendenkonto: IBAN DE 54 3905 0000 1070 2071 11 BIC AACSDE33XXX, Sparkasse Aachen